Detailierte Geschichte

Detailierte Geschichte

Die Verbandsgemeinde Bitburger Land in ihrer heutigen Form wurde aufgrund des Inkrafttretens "des Landesgesetzes über die freiwillige Bildung der neuen Verbandsgemeinde Bitburger Land" zum 01.07.2014 neu gebildet. Mit heute 42.808 ha Fläche und 25.000 Einwohnern ist sie nach der Zahl der Ortsgemeinden (71) die größte Verbandsgemeinde des Landes Rheinland-Pfalz. Sie befindet sich im Eifelkreis Bitburg-Prüm in unmittelbarer Nachbarschaft zum Königreich Belgien und dem Großherzogtum Luxemburg.

Die ältesten uns vorliegenden Zeugnisse einer organisierten Verwaltungstätigkeit reichen bis in die römische Zeit zurück. Als erobertes Gebiet gehörte unsere Heimat damals zur römischen Provinz "Beglich", welche direkt dem Kaiser unterstand. Als Vertreter des römischen Kaiserreiches fungierte ein Statthalter, dem sowohl die militärische Führung als auch die zivile Verwaltung, Officium, und das Gerichtswesen unterstanden. Das Officium setzte sich ausschließlich aus Offizieren und Soldaten der Provinztruppe zusammen. Seien Tätigkeit beschränkte sich überwiegend auf die Überwachung der Lokalverwaltung, die Ausschließlich mit Aufgaben der Daseinsverwaltung betraut waren. Die zentrale Finanzverwaltung oblag dem römischen Prokurator in Trier, ebenso waren die Staatspost und die Verwaltung der kaiserlichen Güter zentral geregelt.

Die beginnende Völkerwanderung beendete gegen Ende des 4. Jahrhunderts die römische Herrschaft, da die Franken Besitz vom Bitburger Land ergriffen hatten. Es entstand schließlich der Bedgau. Um die Jahrtausendwende wurde die alte Gauverfassung dann gesprengt. Unter luxemburgischer Landeshoheit wurden zahlreiche Herrschaften eingerichtet, die die Verwaltungsaufgaben ausführten.

Bis zum Beginn der französischen Besatzungszeit stand der größte Teil der heutigen Verbandsgemeinde unter österreichisch/luxemburgischer Landeshoheit, während lediglich der nördliche und der südwestliche Teil und kurtrierischer Herrschaft standen. Als untere Verwaltungsebenen bestanden zu jener Zeit die Herrschaften Bickendorf, Hamm, Ließem/Wolsfeld, Oberweiler, Rittersdorf, Trimport, Dudeldorf und Bettingen, die Probstei Bitburg, die Prümer Schultheisserei Seffern sowie die kurtrierischen Ämter Kyllburg und Welschbillig.

Mit den französischen Revolutionsheeren, die seit dem Jahre 1794 unsere Heimat Stück für Stück eroberten, kam eine radikale Umwälzung, die der jahrhundertealten Staats- und Gesellschaftsordnung ein jähes Ende setzte. Im selben Jahr noch begann die französische Militärverwaltung mit dem Aufbau eines dreistufigen Behördensystems, das als unterste Verwaltungseinheiten in die Mairien (Bürgermeistereien) aufgeteilt war.

Insgesamt bestanden im Bereich der heutigen Verbandsgemeinde 24 eigenständige Mairien:
Baustert, Bettingen, Bickendorf, Biersdorf, Burbach, Dockendorf, Dudeldorf, Fließem, Gransdorf, Idenheim, Kyllburg, Meckel, Messerich, Metterich, Oberkail, Oberweis, Ordorf, Rittersdorf, Seffern, Seinsfeld, Stockem, Wißmannsdorf, Wolsfeld.
 
Weitere 7 Mairien waren für die Verwaltung von Ortsgemeinden der heutigen Verbandsgemeinde zuständig:
Alsdorf, Bitburg, Peffingen, Mürlenbach, Schankweiler, Utscheid und Weidingen.

Der Friede von Campo Formio am 8. Oktober 1797 brachte den Verzicht der alten Herrschaften auf die besetzten Gebiete, und die Französische Militärverwaltung wurde durch Gouvernementskommissare abgelöst.

Unter dem Regiment des aus dem Elsass stammenden Gouvernementskommissars Rudler erfolgte ab 1798 die systematische Übernahme innerfranzösischer Rechts- und Verwaltungsverhältnisse und die Einrichtung der Départements Roer, Sarre, Rhin-et Moselle und Mont-Tennère. Während die ehemals luxemburgischen Landesteile bereits seit 1795 als Département de Forèts mit Frankreich vereinigt waren, wurden die kurtrierischen Gebiete jetzt zum Département de la Sarre zusammengefasst. Somit waren schließlich die Ortsgemeinden der heutigen Verbandsgemeinde Bitburger Land auf beide Verwaltungsbezirke aufgeteilt.

Mit dem Frieden von Lunéville am 09. März 1801 wurde das französisch besetzte Rheinland mit Frankreich vereinigt. Mit Wirkung vom 23. September 1802 trat die französische Verfassung in den vier rheinischen Départements in Kraft. Dieser politische Zustand wurde erst durch den Einmarsch der preußisch-russischen Truppen im Januar 1824 wieder verändert. Die französische Zeit währte somit kaum 20 Jahre.

Durch den Wiener Kongress 1814/1815 kam das Bitburger Land zum Königreich Preußen. Am 09. März 1814 löste die Übergangsverwaltung des Generalgouvernements Mittelrhein mit Sitz in Trier die französische Herrschaft ab. Der 31. Mai 1814 brachte dessen Auflösung und die Vereinigung mit dem Generalgouvernement Niederrhein. Als übergeordneter Instanz nahm am 22.04.1816 die Regierung in Trier ihre Tätigkeit auf. Die Verwaltungsbezirke, die während der französischen Zeit entstanden waren, wurden in der preußischen Zeit beibehalten. Somit blieben auch die Mairien unter dem Namen "Bürgermeisterei" bestehen.

Im Jahre 1822, nach der preußischen Landeseinteilung, entstand die preußische Rheinprovinz. Jetzt wurden auch im kommunalen Bereich Reformen angestrebt, die vorerst allerdings nicht realisiert werden konnten. Im Zuge der Verwaltungsvereinfachung erfolgten über verschiedene Jahrzehnte dann jedoch bald Zusammenlegungen oder die Verwaltung in Personalunion. Schließlich bestanden im Bereich der heutigen Verbandsgemeinde vor 1970 noch 7 eigenständige Verwaltungen:

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